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Die Waschmaschine gehört in den Alltag wie der Beutel in den Staubsauger. Denn wer schon einmal eine defekte Waschmaschine zu beklagen hatte und gezwungen war, das Waschcenter aufzusuchen, wird sich noch gut daran erinnern können, wie viel Aufwand und Kleingeld diese „Übergangslösung“ bedeutet. Und auch das Wäschewaschen in der Badewanne stellt kein angemessenes Provisorium dar.
Hat die Waschmaschine erst einmal den Geist aufgegeben, wissen wir ihre „Dienste“ zu schätzen und betrachten sie nicht länger als Selbstverständlichkeit. Umso ärgerlicher wenn der Defekt aus einer Kalkbelastung resultiert, welche mit wenig Aufwand vermieden werden kann. Ist die Maschine erst verkalkt, sollte so schnell wie möglich Abhilfe geschaffen werden, um den vorzeitigen Geräte-Tod zu verhindern. Die Maschine muss entkalkt werden. Der nachfolgende Ratgeber erklärt die Schritt-für-Schrittanleitung.
Kalk schadet der Waschmaschine auf Dauer, das ist nicht neu. Die Leistungsfunktion wird eingeschränkt und im schlimmsten Fall kann nur noch der Totalschaden diagnostiziert werden.
Kalkablagerungen können überall entstehen:
- An den Heizstäben
- An den Schläuchen
- An der Trommel
- An verschiedenen Kleinteilen
Aber auch vor dem Totalschaden der Maschine machen sich Kalkablagerungen deutlich bemerkbar. Der Stromverbrauch steigt und die Waschleistung wird nur noch als gering eingestuft. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Getreu dem Motto: Besser spät, als nie! Wer jetzt eingreift, kann das Leben seiner Waschmaschine retten und sogar verlängern. In diesem Ratgeber wird erklärt, warum eine Entkalkung überhaupt nötig ist, welche Mittel sich dafür am besten eignen und in welchen Zeitabständen die Maschinenpflege durchgeführt werden sollte.
Für die regelmäßige Entkalkung der Waschmaschine gibt es gleich mehrere plausible Gründe.
Viele Verbraucher denken, dass sich die Maschine bei jedem Waschgang automatisch und von selbst entkalkt. Das ist natürlich nicht der Fall. Der Verbraucher kann davon ausgehen, dass die Kalkablagerungen zunehmen, je öfter die Waschmaschine in Betrieb genommen wird. Hier stellt sich natürlich die Frage:
Welche Folgen haben verkalkte Schläuche, Heizstäbe und Co. und warum sollte das Gerät regelmäßig entkalkt werden?
- Da wäre zunächst der optische Effekt zu bedenken. Eine verkalkte Maschine sieht nicht nur unhygienisch aus, sie ist es auch. Die ungepflegte Optik einer verkalkten Waschmaschine macht sich spätestens dann bemerkbar, wenn es an den nächsten Waschgang geht und die Wäsche in eine total verkalkte Trommel gelegt werden soll. Das sieht nicht nur abschreckend aus, hier darf zurecht an zuverlässigen Waschergebnissen gezweifelt werden.
- Mit einer regelmäßigen Entkalkung lässt sich die Lebensdauer der Maschine deutlich verlängern.
- Kalkablagerungen sorgen zudem dafür, dass der Stromverbrauch beim Wäschewaschen deutlich ansteigt. Das ist nicht nur Geldverschwendung, sondern auch ein unnötiger Energieverbrauch.
- Sobald sich auf den Heizstäben eine Kalkschicht von „nur“ 5 mm gebildet hat, steigt der Stromverbrauch um stolze 30 Prozent. Aufgrund der Kalkablagerung können die Heizstäbe nicht mehr richtig arbeiten und verlieren Effizienz, da sich das Erreichen der Wassertemperatur dadurch unnötig in die Länge zieht.
- Starke Kalkablagerungen können zudem einen unerwünschten Wasserschaden verursachen. Das betrifft vor allem Verschlüsse, Schläuche und diverse Kleinteile welche in der Regel aus Kunststoff gefertigt sind und durch die Kalkbelastung porös werden. Der Verschleiß poröser Teile ist praktisch vorprogrammiert.
- Im schlimmsten Fall können zu starke Kalkablagerungen sogar zum Totalausfall der Waschmaschine führen. Das betrifft vor allem Wasserschäden, bei denen die Elektronik des Gerätes involviert ist. Ein Neukauf ist dann nicht mehr zu umgehen.
Waschmaschine entkalken: handelsüblicher Entkalker vs. Hausmittel
Wer seine Waschmaschine noch nie entkalkt hat, stellt sich vermutlich die Frage, wie die Entkalkung durchgeführt wird und welches Produkt dafür verwendet werden soll. Um die Waschmaschine zu entkalken, eignet sich gewöhnliche Hausmittel, für gewöhnlich in jeder gut sortierten Küche zu finden sind:
- Zitronen
- Essig
- Essigessenz
- Gurkenwasser
Alternativ eignen sich auch spezielle Kalkreiniger, welche im Handel erhältlich sind. Diese Produkte sind meistens in der Drogerie und teilweise auch im Supermarkt erhältlich und stehen dort in entweder als handliche Tabs, als Pulver oder in flüssiger Form zur Verfügung.
Es gibt aber auch viele Haushalte, in denen gewöhnliche Hausmittel bei der Entkalkung der Waschmaschine zum Einsatz kommen. Es muss nicht immer der chemische Reiniger aus dem Handel sein. Zwar sind diese Produkte hoch wirksam, sind aber teilweise nicht gerade preiswert.
Die Säuren sind zwar in der Lage die Kalkschicht im Inneren der Maschine zu lösen, jedoch können diese auch empfindliche Kleinteile angreifen, welche aus Kunststoff gefertigt sind. Wer sich also dafür entscheidet, Zitrone oder Essig für die Entkalkung zu verwenden, sollte damit sehr vorsichtig sein und beides nur verdünnt anwenden.Eine Überdosierung sollte unbedingt vermieden werden.
In Bezug auf die Dosierung empfiehlt es sich, die Größe der Waschmaschine zu berücksichtigen und sich daran zu orientieren. Denn für die korrekte Menge welche verwendet werden sollte, gibt es keine konkreten Vorgaben. Hier spielen Erfahrungswerte eine große Rolle. Es gilt die Faustregel: Lieber etwas weniger Säure verwenden und den Vorgang dafür öfter wiederholen.
Eine Empfehlung für die Entkalkung mit Hausmitteln
Um die Waschmaschine effektiv aber schonend zu entkalken sollten sieben bis acht Esslöffel Zitronensäure oder 200 mm Essigessenz in die Trommel der Maschine gegeben werden. Es handelt sich dabei um einen Leerlauf, weshalb keine Wäsche in die Trommel gegeben wird. Nun sollte die höchste Waschtemperatur eingestellt werden. Sofern die zu entkalkende Maschine über eine Pause-Funktion verfügt, sollte diese genutzt werden nachdem das Wasser erhitzt wurde. Es empfiehlt sich eine Pause von ein bis zwei Stunden, damit das Hausmittel gut einwirken kann und die entkalkende Wirkung optimal entfaltet wird.
Tipp: Essig hat zwar einen extrem starken Entkalkungseffekt, jedoch sollte beim Entkalken der Waschmaschine eher auf die Zitronensäure zurückgegriffen werden. Zum einen verströmt Essigessenz einen beißenden Geruch, welcher sehr unangenehm werden kann, zum anderen können Rückstände davon auf die Kleidung übergehen, womit die Wäsche muffig riecht. Anders als die Zitronensäure, greift der Essig zudem Gummi und Silikon an. Empfindliche Teile der Maschine können dadurch porös werden und Schaden nehmen. Zudem verbreitet Zitronensäure einen angenehm frischen Duft.
Das Entkalken mit speziellen chemischen Entkalkern aus dem Handel
Wer sich bezüglich der Verwendung von Säuren unsicher ist, sollte stattdessen chemische Entkalker aus dem Handel verwenden. Der Vorteil dieser Produkte: Der Hersteller stellt eine detaillierte Gebrauchsanweisung auf der Verpackung zur Verfügung. Wichtig ist, dass sich der Verbraucher ganz genau an die vorgegeben Gebrauchsanweisung hält, um eine Überdosierung oder potenzielle Schäden zu vermeiden. Zwar haben die speziellen Reiniger auch ihren ganz speziellen Preis, jedoch sind diese wesentlicher bequemer in der Handhabung und professionell in der Maschinenpflege.
Waschmaschinen-Entkalker werden entweder als Tabs, in flüssiger Form oder pulverisiert angeboten. Die Auswahl ist riesig und auch in puncto Preis sind alle Klassen vertreten. Diese Reiniger werden zahlreich im Internet, in der Drogerie oder auch im Supermarkt angeboten.
Vorteile und Nachteile von chemischen Entkalkern
Bemerkung | |
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Vorteile | Die Dosierung mit einem speziellen Entkalker ist nicht nur einfacher, sondern auch genauer als mit den erwähnten Hausmitteln. Zudem sind diese Reiniger geruchsneutral und hoch wirksam. Die Anwendung dieser Produkte ist wesentlich einfacher. Das liegt auch daran, dass der Hersteller ganz genau erklärt, wie und wo das Produkt angewendet werden soll |
Nachteile | Wie bereits erwähnt, sind diese Reiniger nicht gerade preiswert und weniger umweltschonend als die genannten Säuren |
Wie oft sollte die Waschmaschine entkalkt werden?
Wie oft die Maschine entkalkt werden sollte, hängt von dem Wasserhärtegrad in der Region ab. Mit dem Härtegrad wird der Kalkanteil bezeichnet, welcher sich von Natur aus im Wasser befindet. In Bezug auf den Härtegrad kann es zu sehr starken regionalen Schwankungen kommen. Einige Regionen in Deutschland haben sehr weiches Wasser, welches wenig Kalk enthält. In anderen Gebieten ist dagegen sehr kalkhaltiges Wasser zu finden, welches als hart bezeichnet wird.
Tipp: Der Wasserhärtegrad der jeweiligen Region lässt sich bei den örtlichen Wasserversorgern in Erfahrung bringen. Alternativ bietet auch das Umweltamt Hilfestellung. Bequemer ist es im Internet, wo sich auf entsprechenden Seiten die gewünschte Information kostenlos finden lässt (Siehe oben).
Handelt es sich um relativ weiches Wasser mit einem Härtegrad von 4 oder weniger, ist es ausreichend die Waschmaschine zweimal pro Jahr zu entkalken. Handelt es ich um sehr hartes Wasser, welches einen Härtegrad von 7 oder mehr aufweist, sollte bei jedem Waschgang ein Entkalker in die Maschine gegeben werden. Zudem bietet es sich an, sehr kalkhaltigem Wasser eine jährliche Vollreinigung durchzuführen. Dabei sollte die Waschmaschine wie oben beschrieben, im Leerlauf komplett entkalkt werden.
Fazit: Die regelmäßige Entkalkung beugt dem vorzeitigen Geräte-Tod vor
Wer nach dem Kauf noch lange Freude an seiner Waschmaschine haben will, sollte darauf achten, dass sich kein Kalk ablagert. Sollte es doch zur Verkalkung gekommen sein, muss die Entkalkung durchgeführt werden, welche mit professionellen Reinigern oder Hausmitteln durchgeführt werden kann. Der Wasserhärtegrad der Region hat maßgeblichen Einfluss auf potenzielle Kalkablagerungen. Hier sollte sich der Anwender unbedingt über die Wasserqualität im Wohngebiet und die Maschine entsprechend der oben aufgeführten Tipps sporadisch bis regelmäßig entkalken.